Nicht einfach: Kreuzkraut von anderen gelbblühenden Pflanzen unterscheiden

Verwechslungen passieren leicht, da so vieles auf Wiesen und Weiden und auch entlang von Straßen und Wegen gelb blüht. Am häufigsten wird wohl der Wiesenpippau (Crepis biennis) für Kreuzkraut gehalten. Wochenlang hat so mancher Pferdebesitzer diese Pflanze mühsam mit viel Zeitaufwand beseitigt. Der Wiesenpippau kann sich auf Wiesen und Weiden zwar ebenfalls stark ausbreiten, er ist jedoch ungiftig. Er lässt sich im Gegensatz zu JKK ziemlich leicht mit der Hand ausreißen. Ganz einfach sind zudem die Blüten zu unterscheiden: Der Wiesenpippau hat im Gegensatz zu den Kreuzkräutern keine Röhrenblüten. Da das am Anfang der Blüte nicht deutlich erkennbar ist, sollte man Verdachtspflanzen genauer in Augenschein nehmen.

Fotos: Wikipedia

  1. Nur Zungenblüten und keine Röhrenblüten haben neben Pippau-Arten z.B. Löwenzahn, Ferkel- und Habichtskraut.
  2. Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird ebenfalls manchmal mit Kreuzkraut verwechselt. Die beiden Pflanzen kommen häufig gemeinsam vor und ähneln sich aus der Ferne. Beim näherem Hinsehen ist die Unterscheidung jedoch ganz einfach, denn Johanniskraut hat nur 5 Zungenblüten und deutlich ausgeprägte Staubblätter. Außerdem sind die Blätter von Johanniskraut kaum verwechselbar, denn durch ihre Öldrüsen sehen sie wie durchlöchert aus. Dennoch gibt es zumindest einen dokumentierten Todesfall aufgrund der Verwechslung von Kreuzkraut mit dieser leicht giftigen Heilpflanze.
  3. Der ebenfalls leicht giftige Rainfarn (Tanacetum vulgare; auch Wurmkraut genannt) ähnelt auf den ersten Blick ebenfalls Kreuzkräutern und ist in staudenreichen Unkrautfluren häufig mit Kreuzkraut vergesellschaftet. Allerdings fehlen dem Rainfarn die randlichen Zungenblüten und die "Scheibe" ist größer als bei den Kreuzkräutern.
  4. Die Rosetten vom Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) sind nicht ganz einfach von den JKK-Rosetten zu unterscheiden. Erschwerend kommt hinzu, dass diese beiden Pflanzen häufig gemeinsam auftreten. Die Blätter vom Ferkelkraut haben jedoch auf der Oberseite helle Borstenhaare, was ein zuverlässiges Unterscheidungsmerkmal ist.

Foto 1+3: Barbara Lattrell, Foto 2+4: Wikipedia